Zum 2. Mal im Rahmen des Internationalen Waldkunstpfades verbindet die Ausstellung Digitaler Wald das emotionale Naturerlebnis mit transformativen Prozessen – Ab 17. August im LEW1 auf der Rosenhöhe

Darmstadt, 16. August 2024. Nach der Premiere 2022 im Atelier der Schader-Stiftung (Goethestraße 2) präsentiert der Verein für Internationale Waldkunst e. V. zum zweiten Mal die Werkschau Digitaler Wald, diesmal unter dem Motto Kunst Natur Wasser. Als themenkonforme Location dient jetzt das Atelierhaus des kooperierenden Vereins Kultur einer Digitalstadt e.V., das sich im Ludwig-Engel-Weg 1 (LEW1) auf der Rosenhöhe befindet. Die Ausstellung, inzwischen fester Bestandteil des Internationalen Waldkunstpfades am Böllenfalltor und von diesem inspiriert, wird Kuratorin Ute Ritschel gemeinsam mit Lukas Einsele von Kultur einer Digitalstadt am Samstag, 17. August 2024, um 15 Uhr eröffnen. Bis 22. September 2024 können Interessierte elf digitale und teilweise interaktive Transformationen des analogen Waldverständnisses auf sich wirken lassen.

In ihrer Einführung schreibt das Kuratorenduo: Die digitalen Erkundungen zum Jahresmotto Kunst Natur Wasser reflektieren den Klimawandel, die Wassernutzung, den Wassermangel und fluide Kunstideen, die zur Sensibilisierung im Umgang mit Wasserthemen beitragen. Sie fährt fort: Der digitale Wandel beeinflusst die Betrachtung und das Verständnis von Wald, Wasser und Natur durch mediale Entwicklungen wie etwa Social Media und die Möglichkeiten digitaler Interaktionen in großem Maße. Waldkunst verstehe die Kunstwerke im Atelierhaus LEW1 und auf dem Waldkunstpfad als zwei eng miteinander verknüpfte Erlebnis- und Experimentierfelder, in denen die künstlerischen Projekte zur Digitalität mit ihren virtuellen und erweiterten Realitäten neue Perspektiven auf Wald, Wasser und Natur eröffnen, erläutert die Kuratorin.

Zwölf Künstlerinnen und Künstler haben die digitale Herausforderung angenommen und das sehr konkrete, mit vielerlei Emotionen behaftete Waldverständnis der Menschen in ein abstrakt-binäres Format übertragen. Der in Deutschland lebende Ägypter Mohamed Hesham Amer ist mit zwei Werken vertreten: Das interaktive Kunstwerk Water Lines lädt den Betrachter ein, über Wasser nachzudenken und in einem Kommentarbereich einfache Fragen zu beantworten. Aus den Eingaben des Publikums generiert Künstliche Intelligenz ein KI-Gedicht. Ebenfalls zum Mitmachen regt sein zweites, auf Virtual Reality (VR) basierendes Objekt Trash Attack an: Eine VR-Brille entführt den Betrachter an einen wunderschönen Strand, der jedoch von Müll überlagert ist.

Bei Funda Zeynep Aygüler (Türkei/Deutschland) und ihrer Installation If a Tree falls in a Forest geht es um die Koexistenz von Organismen in einem vom Menschen geschaffenen Lebensraum. Zu sehen sind Fotografien umgestürzter Bäume und Wurzeln, die mit 3-D-Technik eingescannt wurden.

Die küstlerische Serie Drifters – a mirror to us all von Nina Bendzko (Deutschland) erinnert daran, dass das Leben auf der Erde in den Tiefen der Meere begann. Ihre vom Alfred-Wegener-Institut unterstützte und mit Satellitenbildern der ESA und NASA angereicherte Installation umfasst eine Videoprojektion, 3D-Drucke von Phytoplankton und jahrtausendealtes Wasser aus der Grube Messel.

Enrico Bischoff (Deutschland) steuert das städtebaulich verankerte Objekt Brunnenbibliothek Dresden zur Ausstellung bei. Wer sich in die virtuelle Bibliothek auf einem Tablet einklickt, hört das Plätschern von 39 in der Stadt verstreuten Brunnen und erfährt ihre Standorte.

An die Verwüstung Darmstadts durch den Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg erinnert Lukas Einsele (Deutschland) mit Derive Scan – The Pond. Sein Digitalprojekt zeigt auf, wie der Wald gelernt hat, mit den Wunden des Bombardements zu leben.

Die deutsche Künstlerin Swaantje Güntzel spürt Müllablagerungen in Wasserlandschaften und Flüssen nach. Kamerasensoren generieren multispektrale Bilddaten, die später in neuronalen Netzwerken analysiert werden. Ihr Werk APLASTIC_Q (Aquatic plastic litter detector and quantifier system) basiert auf einem Projekt gleichen Namens des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Oldenburg, mit dessen Unterstützung es entstand. Für ihr zweites Werk This glacier was very blue hat die Künstlerin Ansichtskarten von Gletschern, die dem Klimawandel zum Opfer fielen, digital aufbereitet.

Die Grand Old Waldkunstlady Helina Hukkataival aus Finnland nimmt in Remember the Pond feinfühlig das Flüstern der Bäume und andere Naturerscheinungen wahr. Sabine Maier aus Österreich lädt das Publikum ein, sich auf ihren Wasserhörbänken niederzulassen und Interviews über das nasse Element zu lauschen.

Graskünstler Thomas May bleibt seinem Werkstoff treu. Seine Graskugel-Installation FoggyGrassBall umgibt er mit einem feinen Wassernebel und schaut zu, wie sich die Kugel mit der Zeit in einen geheimnisvollen Ort des Wachsens und Lebens verwandelt.

Die gemeinsam konzipierte Gesamtinstallation der Japanerin Makiko Nishikaze und des Deutschen Nikolaus Heyduck mit dem Titel Imaginäre Wasserlandschaften beeindruckt als raumfüllendes Zusammenspiel von Video- und Tonaufnahmen, die auf Reisen etwa in Finnland, Frankreich und Deutschland entstanden.

Die Inderin Arti Zaveri, aufgewachsen in einer zunehmend von Wassernot betroffenen Industriestadt im Westen ihrer Heimat, setzt sich mit den Folgen des Klimawandels auseinander: Ich interpretiere das Phänomen der nachlassenden Niederschläge und der Abnahme des Grundwasserspiegels als eine Schieflage der Räder des Himmelsfahrrads (der Niederschlagszyklen), die der Menschheit in den kommenden Zeiten eine harte Fahrt bescheren wird. Deutlich macht sie ihre düsteren Prognosen an drei Kunstwerken: Bicycle of the Sky/LIMITED, Purgatorio At Varanasi und Spoonful of Water.

Die Ausstellung Digitaler Wald kann freitags, samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr besucht werden. An den Freitagen 30. August sowie 6., 13. und 20. September werden um 17 Uhr kostenlose öffentliche Führungen angeboten.

Der 12. Internationale Waldkunstpfad im Forst am Böllenfalltor startet am Samstag, 24. August 2024, um 15 Uhr am Infostand (1. Kreuzung hinter dem Waldparkplatz). Bis 6. Oktober 2024 präsentiert der Verein für Internationale Waldkunst in diesem Waldstück sowie im LEW 1 und auf dem Gelände der Grube Messel 33 neue Waldkunstwerke, deren Entstehen 24 Künstlerinnen und Künstlern aus 14 Ländern und Deutschland zu verdanken ist. Abgerundet wird das vielfältige Programm der Biennale durch die 10. Internationale Waldkunstkonferenz am Freitag, 23. August 2024, in den Räumen der Schader-Stiftung (Goethestraße 1). In Vorträgen, Diskussionen und Dialog-Cafés tauschen dort Wissenschaftler und Künstler von 12 bis 17 Uhr ihre Gedanken aus.

Am Mittwoch, 21. August 2024, besteht letztmals die Möglichkeit, beim dritten Mittwochsforum im Rahmen des dreiwöchigen Waldkunst-Symposiums beteiligte Künstlerinnen und Künstler zu erleben. Das Forum beginnt um 20 Uhr im Internationalen Waldkunstzentrum IWZ, dem Sitz des Waldkunstvereins in der Ludwigshöhstraße 137.

Medienkontakt

Verein für Internationale Waldkunst e. V.
Ute Ritschel, Kuratorin
Internationales Waldkunst Zentrum (IWZ)
Ludwigshöhstraße 137, 64285 Darmstadt
Tel. 06151 7899537 oder 714612
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Web www.waldkunst.com

 

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